Amniozentese (Fruchtwasseruntersuchung)
Für schwangere Frauen über 35 Jahre sowie Risikoschwangerschaften ist die Fruchtwasseruntersuchung ein zusätzlicher Bestandteil der Schwangerenvorsorge, wenn es von Ihnen gewünscht wird. Sie wird von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet. Der Zeitpunkt für diese Untersuchung liegt in der Regel zwischen der 15. und 18. SSW. In Einzelfällen kann sie auch früher oder später erfolgen.
Wie wird diese Untersuchung durchgeführt?
Mit einer dünnen Kanüle werden unter Ultraschallsicht über die Bauchdecke etwa 15 ml Fruchtwasser abgesaugt. Die darin enthaltenen kindlichen Zellen werden im Labor angezüchtet und ihre Chromosomen auf Anzahl und Struktur hin untersucht.
Man kann auch seltene Krankheiten wie Stoffwechselstörungen oder das Vorliegen einer Spina bifida (offener Rücken) erkennen.
Das endgültige Ergebnis bekommen Sie nach ca. zwei Wochen. Ein Schnelltest (Fish) kann bereits nach zwei Tagen mit hoher Sicherheit die häufigsten Chromosomenstörungen wie Trisomie 13, 18 und 21 ausschließen oder bestätigen. Rein körperliche Fehlbildungen, wie ein Herzfehler oder eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte können durch diese Untersuchung jedoch nicht ausgeschlossen werden.
Die Untersuchung dauert in der Regel 5 - 15 Minuten. Danach sollten Sie sich einige Tage schonen und am Folgetag bei uns eine Ultraschallkontrolle durchführen lassen.
Welche Risiken gibt es?
Häufig spüren die Schwangeren Kontraktionen, die von alleine wieder aufhören. Sehr selten sind Blutungen in der Gebärmutter, Abgang von Fruchtwasser oder Infektionen. In weniger als 0,3 - 0,5% kommt es nach einer Fruchtwasseruntersuchung zu einer Fehlgeburt.